Als Kulturschaffender ist der ex-Leipziger Robert Weinkauf, den es in den Burgenlandkreis zog und nicht wieder losgelassen hat, seit über zwanzig Jahren kaum mehr aus unserer Region wegzudenken. Der „Schlossgeist“ – ein offiziell erschienenes Kinderbuch ernannte ihn schon vor Jahren dazu – ist den meisten als der sachkundige Vermittler der eintausendjährigen Geschichte von Burg, Kloster und Schloss Goseck bekannt, andere wiederum lieben es, die von ihm organisierten Kulturveranstaltungen in Schloss und Umgebung zu besuchen, die das weit sichtbare Aushängeschild des „Musik- und Kulturzentrums Schloss Goseck“ sind, das seit 1998 vor allem von Sebastian Pank und ihm verkörpert wird. Und nicht zuletzt kennen ihn In- und Auswärtige als eines der „Gesichter“ des Internationalen Festivals mittelalterlicher Musik „montalbâne“, das seit über dreißig Jahren immer im Juni im Winzerstädtchen Freyburg und auf Schloss Neuenburg stattfindet.
Und dann tritt er wie nebenher immer wieder auch als Sänger mittelalterlicher Musik in Erscheinung, unter anderem mit dem renommierten „montalbâne Ensemble“, jener Gruppierung, die jahrelang musikalischer Botschafter des hiesigen UNESCO-Welterbe-Antrages war und unter anderem dafür den ersten „Romanikpreis in Gold“ in den Burgenlandkreis holte. Aber auch als Sänger, Gitarrist und Perkussionist des fast schon legendären Kammerbeat-Trios „THE BUT“ kennt man ihn in der Republik – fast wie zum Beweis seiner Wandlungsfähigkeit.
Nun aber überrascht er mit einer bislang wenig zutage getretenen Facette seines Schaffens:
Auf Schloss Goseck – dem Ort, den er selber in Mitteldeutschland gemeinsam mit dem Leipziger Verein „Die Liedertour“ zu einer Hochburg der Liedermacher entwickelt hat – gibt er jetzt sein Debut als „Liedermacher“.
In seinem ersten abendfüllenden Programm „Das letzte Lied“ werden ausschließlich eigene Liedkompositionen zu hören sein. Dass die darin von ihm gesungenen Texte ursprünglich Gedichte zumeist unbekannterer Autorinnen aus dem 19. Jahrhundert sind, würde man vermutlich gar nicht bemerken, wenn es ihm nicht Herzensangelegenheit wäre, so dass er unmissverständlich immer wieder darauf verweist. Zu den etwas bekannteren Autorinnen gehören sicherlich Lessie Sachs und Gertrud Kolmar, deren Texte neben denen von Johanna Ambrosius, Hedwig Lachmann, Paula von Preradović und weiteren zu hören sein werden. Und immerhin darf in dieser Runde auch Heinrich Heine ein Wörtchen mitreden…
Musikalisch irgendwo zwischen den Sechzigern, den anglo-amerikanischen Folksongs der Siebziger und „klassischen“ deutschen Liedermachern wie Konstantin Wecker und Hannes Wader angesiedelt, begleitet sich Robert Weinkauf selber mit der Gitarre. Aber er wird an diesem Abend nicht allein gelassen:
Die erfolgreiche Leipziger Liedermacherin Paula Linke, die in der Vergangenheit mit ihrer Musik und ihrem wunderbar einnehmendem Wesen auch den Burgenlandkreis im Sturm erobert hat, wird „als Band, als Big Band, als Orchester“ die Lieder Weinkaufs illustrieren und „auf höhere Ebenen“ heben. Das wiederum ist auch für Paula Linke eine ganz neue Facette in ihrem Schaffen.
„Das letzte Lied“ verspricht also ein Abend voller „Überraschungen“ zu werden. Ein Abend mit ganz Neuem von zweien, die man längst zu kennen glaubt. Und weil dieser Premiere alsbald „der lange Winter“ folgen wird, wird es so schnell auch keine Wiederholung geben. Jetzt dabei zu sein, wäre also nicht die schlechteste Wahl für diesen besonderen Konzertabend auf Goseck.
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TICKETS:
Vorverkauf 15,00/12,00 Euro
Abendkasse 18,00/15,00 Euro
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre – frei
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Bis zum Konzert hat die Schloss-Schenke geöffnet. Speisen und Getränke dürfen jedoch nicht mit in den Kirch-/Veranstaltungsraum genommen werden.
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Foto Paula Linke © Christin Goy
Foto Robert Weinkauf © Daniel Stojek
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Diese Veranstaltung findet im Rahmen von „KUMBRA“ statt, dem Literaturherbst an Saale, Unstrut und Elster.
Das KUMBRA – Literaturfestival stellt bis Dezember literarische Veranstaltungen in den kulturellen Mittelpunkt der vielfältigen Kulturstätten des Landkreises. Entlang der Flüsse Saale, Unstrut und Elster präsentieren sich regionalgeschichtlich herausragende Orte, verwunschene Kulturstätten und bedeutende Literaturinstitutionen wie Bibliotheken und Museen mit einem vielfältigen literarischen Programm. Das Literaturfestival KUMBRA verbindet Literatur mit der herbstlichen Kulturlandschaft der Region.